Wie in den letzten Jahren fand auch 2017 – wenn auch etwas verspätet – der LOWREZJAM statt, und wie auch bei der letztjährigen Veranstaltunge schlug ich das Auflösungslimit von 64×64 Pixeln in den Wind und beschränkte mich auf die 32×32 Pixel des urspünglichen Jams. Zum Ausgleich spielerischer Qualitäten (ich habe erst relativ spät vom Jam Kenntnis genommen, so dass weniger Zeit für Konzept und Ausarbeitung blieben) reduzierte ich die Farbpallete erneut auf nunmehr die 4 Farben der CGA Palette 0, womit der Titel quasi retroaktiv noch die Vorgaben des CGA-Jams erfüllt.
Inhaltlich ist RUN’N’GUN ein Sportspiel in der Tradition von Atari VCS2600 und C64er Klassiker wie Decathlon, Track & Field oder Epxys Summer Games bzw. Winter Games und setzt mit Laser Run die Abschlussdisziplin des Modernen Fünfkampfs um. Entsprechend der spielerischen Vorbilder wird durch schnelles Hämmern auf die A/D bzw. links/rechts Tasten gesprintet, während W oder oben zum Schießen dient.
In diesem Zusammenhang sollte zudem die TV-Produktion Schlag den Star lobenswert erwähnt werden. Auch wenn ich noch nie eine Sendung von Anfang bis Ende ausgehalten habe eignen sich die in kurzen Zap-Schnipseln aufgeschnappten einzelnen Events oftmal hervorragend für die von mir bevorzugegte Umsetzung als kleines Minispielchen, und so ist es auch der Sendung zu verdanken, dass ich von der Sportart Laser Run erfahren habe.
Mit dem im wahrsten Wortsinne „kleinen“ Spielchen BABELBURGER nehme ich zum zweiten mal am LOWREZJAM teil. Die 2016er Veranstalltung des restriktiven Gamejams erlaubt zwar eine üppige Auflösung von 64 x 64 Pixeln in allen Farben des Regenbogens, doch von dermaßen viel kreativer Freiheit überfordert habe ich mich für die „klassische“ Variante mit 32×32 Pixel und 14 Farben entschieden.
Im Spiel geht es darum, mit den Zutaten im unteren Bereich möglichst schnell den rechts abgebildeten Burger nachzubauen.
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich erst kürzlich nicht nur den, sondern auch meinen ersten Professor Layton Teil gespielt habe, und war ob der unvermittelten, oftmal kontextlos und isoliert auftretenden Rätsel dezent enttäuscht. Sehr viel harmonischer in die Umgebung eingebettet sind die Puzzle im iPad-Klassiker the Room, der ebenso wie der Professor und die Flickgame-Engine Pate für P4, eine simple Puzzelbox, stand.
Gamejams sind eine feste Einrichtung in der Indieszene, deren Ergebnisse meiner Meinung nach am interessantesten sind, je restriktiver die Vorgaben bezüglich Thema oder Technik sind. Der Lowresjam mit seiner Beschränkung auf 32×32 Bildpunkten lag da genau auf meiner Wellenlänge, habe ich mir beim Microgame Space News 6 doch bereits vor gut zwei Jahren ebenfalls genau diese Handycap auferlegt. Um die Zeit so effektiv wie möglich zu nutzen wurde das Ganze noch mit dem pdjam kombiniert, der eine Public Domain Geschichte oder Figur als Basis für den Beitrag einfordert. Herausgekomen ist eine etwas freie Adaption von Herakles erster Aufgabe, der Erlegung des Nemëischen Löwen, die sich spielerisch (hoffentlich merklich) am NES-Klassiker Punch-Out orientiert. Zur Berücksichtigung des Bonus-Themas „Papier“ hat es zwar nicht gereicht, dafür wurde dem Lowrez/Retro-Gedanken noch mehr Zoll getragen und die Farbpallette auf 8 Farben begrenzt.
Das Puzzelspiel Candy Crush Saga findet sich nicht nur seit Wochen in den Charts der App-Plattformen wieder, sondern nimmt auch einen Spitzenplatz in der aktuellen Videospiel-Berichterstattung ein. Grund dafür ist nicht etwa (alleine) das dreiste „ausleihen“ bekannter Spielkonzepte als vielmehr der Versuch von Entwickler king.com, triviale Begriffe wie Candy und Saga zu trademarken. Im Rahmen der allgemeinen Empörung über deratiges Gebahren wurde unter anderem auch der Candyjam ins Leben gerufen, für den ich Gandhi Crush Saga [nur echt mit sächsischen Dialekt, phonetisch gandiee grasch saga] in die Waagschale werfe.
Völlig unabhängig davon möchte ich festhalten, dass ich weder jemals Mastermind gespielt habe noch überhaupt weiß, was Mastermind ist. 😉