Beiträge zu '3ds'

Dickes B / what’s my age again?

ayane 8bit black eyed peas styleInsbesondere für Beat’em Up Fans scheint sich der 3DS zu lohnen. Das hervorragende Street Fighter IV 3D Edition gehörte zu den besten Starttiteln, und während man noch auf das angekündigte BlazBlue für die 3D Konsole wartet erschien letzten Freitag Dead or Alive: Dimensions – zumindest in Deutschland. Denn Tecmos Prügelspielserie ist seit jeher nicht nur für seine unbestrittenen spielerischen Qualitäten bekannt, sondern auch für die üppigen Proportionen der weiblichen Mitglieder des Kämpfer-Lineup und Kostüme, die diese entsprechend in Szene setzen. In Schweden entbrannte darüber in Kombination mit der vermeintlichen Minderjährigkeit einiger Charaktere eine heftige Diskussion. Nintendo, die beim 3DS Dead or Alive erstmals als Publisher der Serie auftreten, nahm diese anscheinend zum Anlass, auf eine dortige Veröffentlichung zu verzichten.
Interessant ist dabei, dass der Entwickler Tecmo schon immer recht pragmatisch mit dem Thema außerhalb Japans umging. Während die Nipponversionen der Spiele das Alter der Ninjamädels Kasumi und Ayane mit 17 bzw. 16 beziffern, ist in den Charkterbildschirmen der westlichen Versionen – vom Playstation Dead or Alive über die Xbox DOAs bis hin zum aktuellen 3DS Dimensions – lediglich „keine Angabe“ zu lesen. Das betrifft in den letztgenannten Fällen übrigens auch den männlichen Charakter Eliot, der in mehrerer Hinsicht einen der jüngsten Zuwächse der Kämpferriege darstellt.

Dennoch scheint Nintendo etwas um den Ruf als familienfreundliches Unternehmen zu fürchten. Das ist wohl auch der Grund, warum das Spiel, das hierzulande eine USK-Freigabe von 12 Jahren erhielt, in den USA mit einem marginal geänderten Cover versehen wurde: ein kleines Stückchen Oberschenkel der kickenden Kasumi, das in der Originalversion aufblitzt, wird im US Pendant durch einen etwas anderen Fall des Ninja-Kleidchens verdeckt.

Übrigens ist das nicht das erste Mal, dass Nintendo der Buchstabe B in einem Beat’em up Probleme bereitet: Beim ersten Mortal Kombat waren es jedoch nicht bebende Brüste und blanke Beine, sondern Blut bzw. Brutalität, die Big N sauer aufstießen und dafür sorgten, dass in der SNES Version die Finishing-Moves entschärft und rote Pixel grau eingefärbt wurden, so dass Raiden, Scorpion und Co lediglich schwitzten statt zu bluten.

OK NO GO: Here we (don’t) go again

ok goKaum auf dem deutschen Markt erschienen, gab es am Sonntag auch schon das erste Systemupdate für Nintendos 3DS Handheld. Da aber sowohl angekündigter Internetbrowser als auch Onlineshop noch auf sich warten lassen, macht Nintendo dem geneigten 3DS Besitzer die Aktualisierung anderweitig schmackhaft und bewirbt die neue Firmware damit, dass auch ein kostenloses 3D Video installiert wird. In Amerika besteht dieses Goodie aus einer 3D Version des kultigen Musikclips White Knuckles der alternative Band OK GO. Sei es, das Nintendo dem Deutschen grundsätzlich keinen Musikgeschmack zutraut oder dass gerade kein Marschmusikvideo in 3D verfügbar war (vermutlich liegt es jedoch an so etwas trivialem wie Lizenzrechte), aber hierzulande erhält man einen nichtssagenden Landschaft-Tiere-Sport-Clip, der in etwa so banal ist wie die Beispielfilmchen von Windows7. Lediglich die extrem kurze Skateboard-Sequenz ist ganz ansehnlich und mit einem guten 3D Effekt versehen (und lässt den Wunsch nach einem Tony Hawk 3D aufkommen, was aber vermutlich so schnell nicht angekündigt wird, da man die Serie mir den Plastik-Board-Ablegern quasi gekillt hat).
Bleibt zu hoffen, dass sich Nintendo nicht noch mehr solcher Schnitzer erlaubt und den deutschen bzw. europäischen Markt in Zukunft auch mit dem einen oder anderen coolen Schmankerl beglückt.

Laserkraft 3D(S)

metal gear acid 2Der Deutschlandstart von Nintendos neuem 3DS Handheld steht vor der Türe und weiß nicht nur mit interessanter Technologie zu beeindrucken, sondern auch mit einem starken Startlineup. Neben Titeln wie Street Fighter IV 3D Edition und zwei neuen Resident Evil Spielen wird vor allem das 3D Remake von Metal Gear Solid 3: Snake Eater sehnsüchtig erwartet, bietet es doch erstmals die Möglichkeit, ein Metal Gear in echtem 3D zu spielen. Metal Gear erstmals in 3D? Das ist so nicht ganz richtig, denn bereits der zweite Teil des vielerseits unterschätzten und geschmähten Spin-Offs Metal Gear ACID bot 2006 auf der PSP neben schicker Cellshading-Grafik und einem taktischen Gameplay auf Sammelkartenbasis einen echten 3D Modus. Dazu wurde die PSP in das sogenannte SOLID EYE TOBIAC!D geschoben – einem Pappaufsatz, der nicht nur das Wunder vollbrachte, in die schlanke Standard-Hülle eines PSP-Spiels zu passen, sondern der PSP dank Stereoskopietechnik echte dreidimensionale Bilder entlockte. Litt die Spielbarkeit durch die Halbierung des Sichtfeldes im 3D Modus auch merklich, konnten zumindest die zahlreichen freispielbaren Filmschnipsel vom räumlichen Effekt profitieren. Diese – und hier schließt sich wieder der Kreis – waren etwa zur Hälfte den Cutscenes der Playstation2-Version von Metal Gear Solid 3: Snake Eater entliehen und boten somit schon einmal einen guten Vorgeschmack darauf, was uns in Kürze auf dem 3DS erwartet.
Übrigens könnten auch die anderen 3D-Goodies von Metal Gear ACID 2 wegweisend für den 3DS sein: Ganz dem Running Gag der Metal Gear Reihe folgend zeigten die restlichen Bonusfilmchen leichtbekleidete japanische Mädels in der dritten Dimension, die sich mal im Badeoutfit mit Wasserpistolen beschießen, mal in knapper Militäruniform Waffen polieren (nein, das ist kein Euphemismus, sondern tatsächlich wörtlich zu nehmen).
Da der 3DS (ab Mai) auch einen Webbrowser unterstützen wird, ist (vermutlich zu Nintendos Unmut) damit zu rechnen, dass eine Reihe von 3DS optimierten Webseiten aus dem Boden sprießen werden, die sich auf die dreidimensionale Darstellung von „erwachsenen Inhalten“ spezialisieren.

BEEP: dirty (8) bits

tabooSeit Wochen halten sich die Black EyEd Peas mit „time of my live“ an der Spitze der Charts. Anscheinend ließ man sich beim neuen Album „the beginning“ auch von alten Computer- und Videospielen inspirieren: Nicht nur der Untertitle des Songs „Dirty Bit“ (das Wortspiel war hoffentlich beabsichtigt) nimmt Bezug auf die Unterhaltungselektronik vergangener Tage, auch die Gestaltung von Tonträger und Musikvideo greifen dieses Element auf. So könnten das Bitmap-Motiv der Musiker auf dem CD-Cover direkt aus einem NES Titel stammen, während die Rückseite eine pixelige Weltkugel aus 3D Würfeln ziert. Dieser „Pixel in 3D“ Look findet sich auch im zugehörigen Clip wieder, in dem sich Musiker, Tänzer und (Körper)-Flüssigkeiten in grob aufgelöste Klötzchenhaufen verwandeln. Playstation3 Besitzer könnten sich dabei an das Action-Adventure 3D Dot Game Heroes erinnert fühlen. Doch wo die 3D Zelda Hommage mit coolen Design aufwarten kann, enttäuscht das Video. Denn durch zu hohe Auflösung und Farbechtheit wirkt die Darstellung häufig vielmehr wie ein Mosaik-Effekt, der ansonsten Markenhandys oder unzüchtige Körperteile unkenntlich machen soll.

Interessanter sind da einige andere Szenen: Mittels Smartphones fotografieren dort Will.i.am, Fergie und Co. Reklametafeln und Graffitis mit ihre 8Bit Alter-Egos ab, die dann auf dem Display als virtuelle Wesen zum Leben erweckt werden. Leider ist die entsprechende Augmented Reality App im Video noch ein Mock-Up, aber Spiele wie Invizimals, EyePet oder Eye of Judgment zeigen, dass diese Technik bereits nahezu ausgereift und einsatzbereit ist. Auch Nintendos kommendem 3DS Handheld werden 6 Augmented Reality Karten beiliegen.

Gerne würde ich diese Technologie in einer realen Guerilla-Marketing-Kampagne nach oben genanntem Vorbild umgesetzt sehen: Städte werden mit Marker-Plakaten zugepflastert, die abfotografiert in einer entsprechenden App Musiker, Instrumente etc. freischalten. Hat man alle Motive beisammen wird man dann beispielsweise mit einem Gratis Download-Song belohnt. Gerade innovationsfreudigen Bands wie den Gorillaz dürfte eine derartige Aktion gut zu Gesicht stehen.