Das Dahinscheiden meines alten Laptops und die anschließende Suche nach einem adäquaten Nachfolgegerät hat nicht nur zu einigem Stillstand hier im Blog geführt, sondern mir auch erneut meine Probleme mit aktueller, vermeintlich mobiler Technik aufgezeigt. Denn bis vor einigen Jahren war ich noch der Meinung, dass der technische Fortschritt zwangsläufig auch mit Miniaturisierung einhergeht, womit sich eigentlich Geräte für nahezu alle erdenklichen Anforderungsprofile auch in kompakten Bauformen erstehen lassen sollten. Wer allerdings heutzutage einen platzsparenden Rechner im handlichen 13-14 Zoll Format sucht, kann sich auf eine eingeschränktere Auswahl, sparsamere Ausstattung, technische Kompromisse und einen höheren Preis im Vergleich zu den größeren Vertretern einstellen, die ab 17 Zoll meiner Meinung nach mehr mit einer Küchenzeile denn einem portablen Computer gemein haben. Da sich die wertigeren Vertreter der Subnotebooks nicht nur preislich sondern auch optisch gerne mal an Macbook Airs orientieren, muss man zudem oftmals noch auf Features wie ausreichende Anschlüsse, eine ordentliche Tastatur oder gar ein eingebautes Laufwerk verzichten – Anforderungen, die vor einigen Jahren noch problemlos erfüllt werden konnten, auch wenn die Hersteller dann nicht mit einer hipsterkompatiblen Bauhöhe von wenigen Millimetern protzen konnten.
Noch schlimmer sieht es bei Handys aus: Mobiltelefone kleiner als 5″ finden sich praktisch nur noch in den billigsten Einsteigergeräten von Nischenmarken, während die Flagschiffe und selbst Mittelklassemodellen von Samsung und Co trotz Nettigkeiten wie rahmenlosem Display gerne Ausmaße annehmen, die die Vermutung aufkommen lassen, man hätte sich mit Herstellern von Cargohosen oder (Herren)handtaschen verschworen.
Und auch der Markt für handliche mobile Spielekonsolen wurde 2017 mit der Switch vermutlich endgültig zu Grabe getragen. Stellte die von mir hoch geschätzte PSP für mich bereits die Obergrenze dessen dar, was sich noch Handheld schimpfen darf, wurde der Abmessungsrahmen mit der Vita und Nintendos aktueller Konsole endgültig gesprengt. Nicht nur, dass die Switch riesig ist und die Hände für meinen Geschmack viel zu weit auseinander gehalten werden müssen (Etwas, dass mir bereits von Jahren am Wii U Gamepad missfallen hat), mit den hoch ragenden Sticks und Knöpfen ist an eine Verstauung selbst in der Jackentasche kaum zu denken. Da lobe ich mir das an frühere Game&Watch Geräte angelehnte Klappdesign, das Nintendo beim Gameboy Advanced SP eingeführt hat und das sich nicht ohne Grund über den DS Lite bis hin zum 3DS über 3 Generationen an hosentaschenkompatiblen Konsolen gehalten hat. Sowieso erachte ich den Gameboy Advanced SP trotz der inzwischen recht überholten Hintergrundbleuchtung als ein designtechnisches Meisterstück und das attraktivste Handheld-Gerät aller Zeiten, während mich die Switch allenfalls als reine TV-Konsole interessiert und darauf warten lässt, dass Nintendo in kürze vielleicht eine vergünstigte „Switch TV“-Version veröffentlicht, die komplett auf den Bildschirm verzichtet und stattdessen mit einem ordentlichen Controller ausgestattet ist.
In Bezug auf mobilen Spielspaß wage ich allenfalls auf den unwahrscheinlichen Fall zu hoffen, dass Nintendo für 2019 ( für dieses Jahr ist bereits das Nintendo Classic Mini: Nintendo 64 quasi bestätigt) den Gameboy oder Gameboy Advanced in einer Classic Mini Version neu auflegt, dann gerne mit neuartiger Displaytechnologie im superflachen Scheckkartenformat.
An einen neuen, „echten“ Konsole für Unterwegs, die diese Bezeichnung auch verdient hat, ist jedenfalls bis auf weiteres erst einmal nicht zu denken.