8bit-ninja im Interview mit Manfred Linzner, Geschäftsführer der Shin’en Multimedia GmbH.
8bit-ninja: Stellen Sie Shin’en doch bitte kurz vor, und woher stammt der Firmenname?
Manfred Linzner: Shin’en gibt es seit 1999. Seitdem haben wir über 20 Spiele für GBC, GBA, Nintendo DS, Nintendo Wii und 3DS entwickelt. Ausserdem haben wir über 200 Soundtracks für Handhelds gemacht. Bevor wir unsere Firma gründeten kannten wir uns aus der Amiga Demo Szene der 90er. Der Firmennamen ist die japanische Übersetzung unseres Kollektivs aus damaliger Zeit.
8bit-ninja: Obwohl der Name japanisch klingt ist Shin’en in Deutschland beheimatet. Welche Relevanz hat dieser Standort in Hinblick auf die Entwicklung von Videospielen?
Manfred Linzner: Wir arbeiten mit Publishern und Entwicklern weltweit zusammen. Dass wir in Deutschland beheimatet waren spielte nie eine Rolle. Ich denke, so etwas ist eher wichtig wenn man staatliche Förderungen in Anspruch nehmen möchte oder gewisse Steuervorteile sucht. Beides ist für uns keine Thema.
8bit-ninja: Shin’en entwickeln ausschließlich für Nintendo-Plattformen, und einige der aktuellen Spiele werden via eshop bzw. WiiWare vertrieben. Welche Vor- und Nachteile, Risiken und Chancen bieten diese Plattformen?
Manfred Linzner: Der eShop hat für uns den Vorteil dass wir sehr effizient und schnell entwickeln können. Wir können uns ganz auf das aktuelle Projekt konzentrieren und auch Sachen ausprobieren die bei einer Retail Entwicklung nicht möglich wären, weil zum Beispiel der Markt für eine bestimmte Idee nicht groß genug ist. Diese Freiheit erkauft man sich aber natürlich durch mehr Risiken, aber für uns lief das in den letzten Jahren recht gut.
8bit-ninja: Zur Shin’en-Softographie gehören Titel aus der Iridion bzw. Nanostray-Reihe, die die technische Leistungsfähigkeit der jeweiligen Nintendo Handhelds beeindruckend aufzeigen. Aber wie relevant und erfolgversprechend ist das Genre des Shoot’em’ups heutzutage? Ist die Zielgruppe groß genug, damit sich ein Titel rentiert?
Manfred Linzner: Es gibt viele Fans dieses Genres. Das sehen wir auch immer wieder an den zahlreichen Emails die wir bekommen. Es gibt auch viele Spieler die einfach sehen wollen was ihr Handheld oder ihre Konsole alles kann. Natürlich muss man aber auch beim Gameplay und Setting immer neue Ideen liefern. Unser aktuelles 3DS Spiel „Nano Assault“ ist da ein perfektes Beispiel.
8bit-ninja: Andererseits entstanden auch Lizenzspiele wie Käpt’n Blaubär oder Biene Maja bei Shinen. Wie groß/klein ist der kreative Spielraum, wenn man auf vorgefertigte Charaktere und Setting zugreifen kann/muss?
Manfred Linzner: Das ist zwar schon einige Jahre her, aber wir hatten damals ziemlich freie Hand bei der Gestaltung. Es gab wenig Unterschied zu einer eigenen Produktion. Wir sind auch ziemlich stolz auf diese Spiele da sie sich damals qualitativ sehr abgehoben haben.
8bit-ninja: Welchen Stellenwert messen Sie dem Circle Pad Pro für den Nintendo 3DS bei?
Manfred Linzner: Ich würde mich freuen wenn die nächste Generation des 3DS das Circle Pad Pro schon integriert hätte. Aktuell werden es sonst wohl zu wenig Spieler nutzen.
8bit-ninja: Können Sie Abschließend vielleicht ein kleiner Ausblick gewähren? Was kann man in Zukunft von Shin’en erwarten?
Manfred Linzner: In ein paar Wochen kommt unser erstes eShop Spiel names ‚Fun Fun Minigolf TOUCH!‘ für den 3DS raus. Es ist ein recht umfangreiches Minigolf Spiel mit traumhafter Grafik und einem tollen Karriere Modus. Wir sind schon sehr auf die Reaktionen gespannt. Ihr könnt euch schon jetzt ein 3D Video dazu auf eurem 3DS im eShop ansehen.
Wir arbeiten aber auch noch an zwei weiteren Projekten über die wir jetzt noch nicht sprechen können. Auf jeden Fall wird es auch 2012 einiges von uns zu Spielen geben.
8bit-ninja: Vielen dank für das Interview.