Seit Wochen halten sich die Black EyEd Peas mit „time of my live“ an der Spitze der Charts. Anscheinend ließ man sich beim neuen Album „the beginning“ auch von alten Computer- und Videospielen inspirieren: Nicht nur der Untertitle des Songs „Dirty Bit“ (das Wortspiel war hoffentlich beabsichtigt) nimmt Bezug auf die Unterhaltungselektronik vergangener Tage, auch die Gestaltung von Tonträger und Musikvideo greifen dieses Element auf. So könnten das Bitmap-Motiv der Musiker auf dem CD-Cover direkt aus einem NES Titel stammen, während die Rückseite eine pixelige Weltkugel aus 3D Würfeln ziert. Dieser „Pixel in 3D“ Look findet sich auch im zugehörigen Clip wieder, in dem sich Musiker, Tänzer und (Körper)-Flüssigkeiten in grob aufgelöste Klötzchenhaufen verwandeln. Playstation3 Besitzer könnten sich dabei an das Action-Adventure 3D Dot Game Heroes erinnert fühlen. Doch wo die 3D Zelda Hommage mit coolen Design aufwarten kann, enttäuscht das Video. Denn durch zu hohe Auflösung und Farbechtheit wirkt die Darstellung häufig vielmehr wie ein Mosaik-Effekt, der ansonsten Markenhandys oder unzüchtige Körperteile unkenntlich machen soll.
Interessanter sind da einige andere Szenen: Mittels Smartphones fotografieren dort Will.i.am, Fergie und Co. Reklametafeln und Graffitis mit ihre 8Bit Alter-Egos ab, die dann auf dem Display als virtuelle Wesen zum Leben erweckt werden. Leider ist die entsprechende Augmented Reality App im Video noch ein Mock-Up, aber Spiele wie Invizimals, EyePet oder Eye of Judgment zeigen, dass diese Technik bereits nahezu ausgereift und einsatzbereit ist. Auch Nintendos kommendem 3DS Handheld werden 6 Augmented Reality Karten beiliegen.
Gerne würde ich diese Technologie in einer realen Guerilla-Marketing-Kampagne nach oben genanntem Vorbild umgesetzt sehen: Städte werden mit Marker-Plakaten zugepflastert, die abfotografiert in einer entsprechenden App Musiker, Instrumente etc. freischalten. Hat man alle Motive beisammen wird man dann beispielsweise mit einem Gratis Download-Song belohnt. Gerade innovationsfreudigen Bands wie den Gorillaz dürfte eine derartige Aktion gut zu Gesicht stehen.